FFA-Präsident Bernd Neumann: Öffentliche Kritik an Berlinale und ihrem Direktor überzogen und ungerecht

Pressemitteilung vom 30.11.2017

„Die durch einen veröffentlichten Aufruf von 79 Regisseurinnen und Regisseuren ausgelöste Kritik an der Berlinale und ihrem Direktor Dieter Kosslick halte ich für überzogen und ungerecht!“ Dies erklärte der Präsident der Filmförderungsanstalt (FFA) Bernd Neumann, der viele Jahre Staatsminister für Kultur und Medien war.

„Der Wunsch der Filmemacher ist verständlich, dass nach dem absehbaren Ende der Ära von Dieter Kosslick, der die Berlinale über viele Jahre geprägt hat, eine Diskussion einsetzt über mögliche Kriterien für den Nachfolger oder die Nachfolgerin und auch die Frage, ob Strukturen zu verändern sind und neue Zielsetzungen gefunden werden sollten. Völlig unbestritten ist allerdings, dass Dieter Kosslick die Berlinale zu dem gemacht hat, was sie heute ist: eines der bedeutendsten Filmfestivals weltweit mit exzellentem Ruf und von hoher Anziehungskraft! Er hat die Berlinale zu einem Festival entwickelt, das für internationale aber insbesondere auch deutsche Filme als hervorragendes Sprungbrett gilt.

Als Präsident der FFA und Repräsentant der deutschen Filmwirtschaft kann ich feststellen, dass die Berlinale gerade unter kulturwirtschaftlichen Gesichtspunkten einen rasanten Aufstieg genommen hat: Sie ist das größte Publikumsfestival der Welt mit rund 350.000 zahlenden Kinobesuchern und 18.000 akkreditierten Fachbesuchern – und somit auch ein enormer Wirtschaftsfaktor für die Hauptstadt und Deutschland.

Bernd Neumann abschließend: „Es ist dringend zu empfehlen, über mögliche neue Strukturen und Zielsetzungen Klarheit zu gewinnen und dann die Nachfolge zügig zu entscheiden, weil ansonsten die Berlinale weiteren Schaden nimmt.“

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