Auf den deutschen Film ist Verlass

Pressemitteilung vom 17.07.2015

Deutsche Filme haben mit dem zweitbesten Marktanteil von 28 Prozent seit Aufzeichnungsbeginn erheblich dazu beigetragen, dass das zurückgegangene Kinointeresse im WM-Jahr 2014 einigermaßen ausgeglichen werden konnte. Mit dem MEDICUS an der Spitze sorgten u. a. acht deutsche Besuchermillionäre für ein Box Office in Höhe von 250 Mio. Euro (2013: 246 Mio. Euro) und erzielten somit ein Umsatzplus von einem Prozent  –  während der Gesamtkinomarkt 2014 ein Besucher- und Umsatzminus von 6 bzw. 4 Prozent zu verzeichnen hatte. Weniger erfolgreich verlief das vergangene Kinojahr für den 3D-Film: Nach den Rekordzahlen beim Besuch und im Umsatz im Jahr 2013 zogen 3D-Filme laut GfK im Vorjahr nur noch 24 Mio. Besucher (2013: 28 Mio.) Besucher ins Kino – und somit 14 Prozent weniger als im Jahr davor. Der 3D-Marktanteil sank um zwei Prozentpunkte auf 20 Prozent – aufgrund der zurückgegangenen Gesamtbesucherzahl hat aber auch im Vorjahr jeder zweite Kinobesucher (50%) auch einen 3D-Film gesehen. Diese aktuellen Zahlen belegen zwei neue FFA-Studien mit dem Titel „Kinobesucher deutscher Filme 2014" und „Kinobesucher von 3D-Filmen 2014", die die Filmförderungsanstalt in diesem Jahr auf Basis der GfK-Panelergebnisse zum vierten Mal vorlegt.

Weitere Details aus den beiden Studien:

  • deutsche Filme konnten sich auch im Vorjahr – bei einer Besuchsintensität von 2,1 Besuchen pro Kopf – auf eine konstante Besucherreichweite von 24 Prozent und 16,3 Mio. Einzelpersonen stützen;
  • im Vergleich zum Gesamtkinobesuch sprechen deutsche Filme überdurchschnittlich ein älteres Publikum an: Mehr als jedes dritte Kinoticket (35%) für einen deutschen Film wurde 2014 von Besuchern jenseits der 50 gekauft – und mit 2,3 Besuchen pro Kopf haben die über 60Jährigen am häufigsten einen deutschen Film im Kino gesehen;
  • die Schauspieler (17,8%) und Buchvorlagen (8,9%) spielen für den deutschen Film eine überdurchschnittlich wichtige Rolle als Besuchsgrund;
  • die Startwoche blieb auch 2014 wichtig für den deutschen Film: Ein Drittel aller Besucher (30%) gingen in der ersten Woche für einen neu angelaufenen deutschen Film ins Kino – fast genauso viel wie in den beiden darauffolgenden Wochen darauf (33%);
  • 2014 stellt die Komödie (45%) das beliebteste Genre unter den deutschen Filmen, gefolgt von deutschen Kinderfilmen, die 16% der Besuche ausmachen;
  • im Durchschnitt kostete die Kinokarte für einen deutschen Film im Jahr 2014 7,37 Euro – 68 Cent weniger als der durchschnittliche Eintrittspreis im Gesamtmarkt des Vorjahres;
  • mehr als jeder Zehnte (11%) wurde erst durch einen 3D-Film überhaupt zum Kinobesuch motiviert. Insgesamt haben zwei Drittel (65%) aller 3D-Besucher nur einen einzigen 3D-Film im Vorjahr im Kino gesehen;
  • die 20 bis 29 Jährigen waren mit 5,4 Mio. Besuchen am häufigsten in einem 3D-Film – den größten Besucheranteil hat jedoch die Altersgruppe der 30 bis 39 Jährigen 28 Prozent (bei mit 5,3 Mio. Besuchen);
  • insgesamt ist der 3D-Kinobesucher in diesem Jahr wieder etwas jünger (33,1 Jahre) und liegt deutlich unter dem Durchschnitt des Gesamtbesuchers (37,5 Jahre) – darüber hinaus war der 3D-Besucher eher „männlich“ (3D: 55%, 2D: 44%);
  • für den Besuch eines 3D-Films gab der Kinobesucher durchschnittlich 10,66 Euro (+4%) aus, wobei die Hälfte der 3D-Kinotickets mehr als 10,51 Euro kostete – Tendenz: steigend.

Die Studien „Kinobesucher deutscher Filme 2014“ und „Kinobesucher von 3D-Filmen 2014“ basieren auf Daten des Individualpanels der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). Das Panel befragt regelmäßig 25.000 Teilnehmer zu ihrem Kinobesuch und ist repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 10 Jahre. Als Teil der Studie „Der Kinobesucher“ (Mai 2015) veröffentlicht die FFA ergänzend Daten über den Besuch deutscher Filme, seit 2005 in einem separaten Kapitel und seit 2012 in einer eigenständigen Studie. Die Studie gibt einen Überblick über die Entwicklung deutscher Filme im Kino. Ergänzend dazu erfolgen Auswertungen hinsichtlich soziodemografischer Merkmale sowie eine Betrachtung einzelner kino- und filmspezifischer Informationen.

Die beiden Studien stehen ab sofort zum Download bereit unter www.ffa.de -> Marktforschung und Statistik -> Studien und Publikationen

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