Deutsch-Französische Förderkommission fördert neue Projekte von Komplizen Film und Angela Schanelec

Pressemitteilung vom 27.06.2019

In ihrer jüngsten Sitzung in Paris hat die Deutsch-Französische Förderkommission für die Produktion von drei Kinofilmen sowie die Entwicklung von zwei Filmvorhaben Mittel in Höhe von insgesamt 863.000 Euro bewilligt.

Die höchste Unterstützung mit 430.000 Euro wurde dem majoritär von deutscher Seite finanzierten Projekt „Meinen Hass bekommt ihr nicht“ von Komplizen Film („O Beautiful Night“, „Toni Erdmann“) zugesprochen. Die Buchverfilmung basiert auf der bewegenden Geschichte eines Mannes, der im November 2015 während der Terroranschläge in Paris die Liebe seines Lebens verlor, und entsteht unter der Regie von Kilian Riedhof („Sein letztes Rennen“). Zudem wurde u.a. das Projekt „Ghost In Radar“ der Produktionsfirma Arden Film von Regisseur Noaz Deshe ("White Shadow") mit insgesamt 280.000 Euro gefördert. Unter den Projekten, die eine Entwicklungsförderung erhielten, ist das neueste Vorhaben von Regisseurin und Drehbuchautorin Angela Schanelec. In „Musik“ (Förderung: 30.000 Euro) widmet sich die diesjährige Gewinnerin des Silbernen Bären für die beste Regie („Ich war zuhause, aber…“) erneut dem Thema Identität und Familie. 

Der Kommission lagen 16 Projekte zur Entscheidung vor.

PROJEKTFILMFÖRDERUNG

MEINEN HASS BEKOMMT IHR NICHT
Regie: Kilian Riedhof
Produzent D: Komplizen Film GmbH, Berlin (66%)
Förderung D:  230.000 Euro
Produzent F:  Haut et Court, Paris (34%)
Förderung F:  200.000 Euro
Beim Terroranschlag auf das Pariser „Bataclan" verliert Antoine Leiris seine Ehefrau. In einem Facebook-Post stellt er dem Hass der Attentäter die Liebe zu seinem dreijährigen Sohn entgegen. Das Drehbuch basiert auf Antoine Leiris‘ gleichnamigem Bestseller.

GHOST IN RADAR
Regie: Noaz Deshe
Produzent D: Arden Film GmbH, Berlin (76%)
Förderung D: 180.000 Euro 
Produzent F: The Cup of Tea SAS, Paris (24%)
Förderung F: 100.000 Euro
In dem berüchtigtes Flüchtlingscamp SOFTEX in Nordgriechenland veranstaltet der Filmemacher Noaz Deshe mit den Bewohnern Kreativ-Workshops, die er gleichzeitig dokumentiert. Daraus entsteht eine hybride Form aus Dokumentar- und Spielfilm, die Möglichkeiten zeigt, sich aus einer Traumatisierung zu lösen.

BLINDEN SCHRITTES
Regie: Christophe Cognet
Produzent D: OVALmedia Cologne GmbH, Köln (45%)
Förderung D: 44.000 Euro
Produzent F: L´atelier documentaire, Bordeaux (55%)
Förderung F: 44.000 Euro
Dokumentarfilm über die Entstehungsgeschichte von geheimen Fotografien, die Insassen in Konzentrationslagern gemacht haben und dabei ihr Leben riskierten, um die Fotos an nachfolgende Generationen weiterzugeben. 

PROJEKTENTWICKLUNGSFÖRDERUNG

MUSIK
Regie: Angela Schanelec 
Produzent D: Faktura Film GmbH, Berlin 
Produzent F: Les Films de l`Après-midi, Paris 
Förderung D: 35.000 Euro
Ein 20jähriger Grieche ermordet unwissentlich seinen leiblichen Vater, den er nie kennengelernt hat. Im Gefängnis verliebt er sich in eine Angestellte, mit der er nach seiner Entlassung zusammenlebt und eine Tochter bekommt. Keiner der beiden ahnt, dass sie seine Mutter ist.

MEINE KALASCHNIKOW UND ICH
Regie: Tristan Coloma 
Produzent D: Karbe Film GmbH, Grünwald 
Produzent F: Mille et une Productions SARL, Paris 
Förderung F: 30.000 Euro
Der Film untersucht die Hintergründe des Waffenhandels zwischen Albanien, Jemen und dem zentralen Afrika und geht der Frage nach, welche Beziehungen die Kämpfer zu ihren Waffen entwickeln. Ein Anti-Kriegsfilm über den Krieg.

Der nächste Einreichtermin für die Förderung nach dem Deutsch-Französischen Abkommen ist der 19. September 2019. Die nächste Fördersitzung wird am 26. November 2019 im Rahmen des Deutsch-Französischen Filmtreffens in Mulhouse stattfinden.

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