Deutsche Videomarktdaten Gesamtjahr 2015: Videomarkt mit weiter ansteigender Blu-ray- und EST-Nachfrage

Pressemitteilung vom 03.02.2016

Wie die aktuellen Daten der GfK Panel Services Deutschland, die im Auftrag der Filmförderungsanstalt (FFA) erhoben werden, belegen, präsentiert sich die deutsche Videobranche mit einem Gesamtmarktumsatz in Höhe von 1.608 Mio. Euro in 2015 stabil und hat das Vorjahresergebnis von 1.642 Mio. Euro in 2014 nur um 2% knapp verfehlt. Während der Kaufmarktumsatz mit 1.349 Mio. Euro und einem leichten Minus in Höhe von 2% in etwa das Vorjahresniveau erreicht hat (1.370 Mio. Euro in 2014), verzeichnete der Leihmarkt (ohne Abo-Angebote bzw. Subscriptional VoD) mit 259 Mio. Euro nach 272 Mio. Euro in 2014 einen Umsatzrückgang in Höhe von 5%.

Innerhalb des Kaufmarktes konnte im vergangenen Jahr mit einem Blu-ray-Umsatz in Höhe von 418 Mio. Euro (2014: 405 Mio. Euro) ein neuer Rekordumsatz erwirtschaftet werden. Zudem hat der digitale Online-Verkauf filmischer Inhalte (EST: Electronic Sell Through) mit 101 Mio. Euro Umsatz erstmalig die 100 Mio. Euro-Schwelle durchbrochen. Besonders bemerkenswert ist dabei die zunehmende Wachstumsdynamik des EST-Geschäfts, da sich der Umsatz aus dem Digitalgeschäft von 52 Mio. Euro in 2013 und 67 Mio. in 2014 mit einer stetig ansteigenden Wachstumsrate innerhalb von zwei Jahren verdoppelt hat. Vor allem diese Formatwechsel führten dazu, dass die Umsätze der DVD von 899 Mio. Euro in 2014 um 8% auf 829 Mio. Euro in 2015 gesunken sind. Trotz des EST-Aufschwungs ist der Absatz physischer Formate (DVD, Blu-ray) weiterhin dominierend, da der Marktanteil digitaler Online-Verkäufe weiterhin nur bei 7% (nach 5% in 2014) liegt.

Im Videoverleihmarkt konnte das digitale Leihformat „TVoD“ (Transactional VoD) von 83 Mio. Euro Umsatz in 2014 auf 94 Mio. Euro erneut um 14% zulegen, während der Mietumsatz in den herkömmlichen Videotheken mit 137 Mio. Euro nach 159 Mio. Euro in 2014 um 14% gesunken ist. Weitere 28 Mio. Euro werden im Videoverleihmarkt durch Internetbestellung und postalische Versendung physischer Bildtonträger erzielt. Insgesamt entfielen so 12% oder 195 Mio. Euro des Gesamtmarktumsatzes in Höhe von 1.608 Mio. Euro auf digitale Online-Kauf- und Leihangebote. Der Umsatzanteil dieser digitalen Internet-Angebote ist somit innerhalb des letzten Jahres von 9% in 2014 (150 Mio. Euro Digitalumsatz) um drei Prozentpunkte angestiegen.

Til Schweigers melancholische Alzheimer Komödie „Honig im Kopf“ gelang es in 2015, den ersten Rang der physischen Verkaufscharts (DVD und Blu-ray) zu belegen. Gefolgt vom letzten Teil der Hobbit-Trilogie „Der Hobbit: Die Schlacht der fünf Heere“ auf dem zweiten und der Bestsellerverfilmung „Fifty Shades Of Grey - Geheimes Verlangen“ auf dem dritten Platz. Die Top-Titel im digitalen Videomarkt werden ebenfalls von „Honig im Kopf“ angeführt. In dieser Rangliste lag der Science Fiction Film „Interstellar“ an zweiter Stelle vor „Die Tribute von Panem - Mockingjay, Teil 1“. Im physischen Verleihmarkt hat der Fantasy-Spaß „Guardians of the Galaxy“ alle anderen Filme hinter sich gelassen. Am zweithäufigsten haben die deutschen Videothekenkunden im vergangenen Jahr den dritten Teil der Panem-Serie „Die Tribute von Panem - Mockingjay, Teil 1“ ausgeliehen vor Luc Bessons Actionfilm „Lucy“.

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