EFAD verabschieden in Cannes Positionspapier zum digitalen europäischen Binnenmarkt
Pressemitteilung vom 26.05.2015
Bei ihrem traditionellen Treffen während des Filmfestivals in Cannes verabschiedete der Verband der European Film Agency Directors (EFAD) ein Positionspapier über die Chancen und Herausforderungen, die mit den Plänen der EU-Kommission zum digitalen europäischen Binnenmarkt verbunden sind. Darin werden insbesondere die Voraussetzungen für die Entwicklung des digitalen audiovisuellen Markts als wirtschaftliche und kulturelle Chance für Europa in den Vordergrund gestellt. Hier seien sowohl die Finanzierung als auch der Verleih europäischer Filme eine Herausforderung, für die die EU-Politik die steuerlichen, regulatorischen und wettbewerbsrechtlichen Regelungen gestalten müsse, um die kulturelle Vielfalt langfristig zu erhöhen. Wichtig sei es nach Ansicht des Verbandes, Mittel und Wege zu finden, das Wachstum für den Online-Vertrieb so zu unterstützen, dass die Finanzierung, die Produktion und der Verleih europäischer Filme davon profitiert. Die strategische Herausforderung bestehe insbesondere darin, eine stärkere wirtschaftliche Verantwortung der neuen Online-Dienste zu bewirken, vergleichbar mit etablierten Anbietern wie Kinobetreibern, Verleihern, privaten und öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten.
EFAD-Präsident Peter Dinges betonte, dass es „als Filmförderer unsere Absicht ist, uns aktiv in die Diskussion einzubringen und zugleich zwei Ziele in den Vordergrund zu stellen – die Stärkung der wachsenden audiovisuellen Wirtschaft und die Sicherung einer nachhaltigen Produktion audiovisueller Werke, die die kulturelle Vielfalt Europas widerspiegeln“.
Des Weiteren appellieren die EFAD in dem Papier an die EU-Kommission, politische und gesetzliche Maßnahmen zu entwickeln, die u.a. zu einem nachhaltigen und gerechten Markt beitragen und die gleiche wirtschaftliche Rahmenbedingungen für alle europäischen und globalen Wettbewerber schaffen, die neue Barrieren in einem offenen digitalen Binnenmarkt berücksichtigen sowie stabile und klare Urheberrechtsvorschriften garantieren und das Territorialprinzip als Finanzierungsgrundlage für audiovisuelle Werke aufrechterhalten.
Das (englischsprachige) Positionspapier der EFAD ist hier abrufbar.