European Film Agency Directors (EFAD): „Wir sehen uns als Schnittstelle zwischen Filmindustrie und europäischer Politik“

Pressemitteilung vom 13.02.2015

Das diesjährige, traditionelle Treffen der European Film Agency Directors (EFAD) während der Berlinale am 10. Februar war zugleich eine Premiere: Zum ersten Mal kamen hier die Direktoren europäischer Filmförderungen aus insgesamt 31 Ländern als offiziell eingetragener Verband zusammen. Mit der organisatorischen Umstrukturierung im Dezember 2014 und die damit verbundene Wandlung von einem informellen Netzwerk zu einem offiziellen Verband soll auch die inhaltliche Ausrichtung von EFAD fokussiert werden und künftig eine proaktivere Vorgehensweise auf europäischer Ebene möglich sein.

„Wir sehen uns als Schnittstelle zwischen der Filmindustrie und der europäischen Politik, die Neuaufstellung der EFAD wird unseren Auftritt stärken“, so EFAD-Präsident und FFA-Vorstand Peter Dinges. „Gleichzeitig ist dies eine klare Botschaft an die Institutionen der EU, dass sie bei allen Initiativen und Beschlüssen zur audiovisuellen Medienpolitik mit den Filmförderungen zu rechnen haben – in diesen Belangen sprechen wir mit einer Stimme. Gerade im Hinblick auf die EU-Pläne zur Schaffung eines digitalen Binnenmarktes in Europa unter Aufhebung des Territorialitätsprinzips sind wir sehr besorgt und warnen, dass durch voreilige Regulierungen im Bereich des Urheberrechtes nicht ‚das Kinde mit dem Bade ausgeschüttet‘ wird.“

Zum Auftakt des Treffens in Berlin begrüßte Peter Dinges Kulturstaatsministerin Monika Grütters, die sich in ihrer Rede erfreut zeigte, die EFAD als wichtigen Partner für die deutsche Film- und Kulturförderung zu wissen, wenn es darum gehe, die Aufmerksamkeit der Europäischen Kommission zu gewinnen.

Zu den dringlichsten Themen, die in Berlin diskutiert wurden, gehörten der Einfluss der Digitalisierung und die damit verbundenen Herausforderungen für den europäischen Filmsektor, die Rolle der neuen Video-on-Demand-Betreiber, die angekündigte Modernisierung der EU-Urheberrechts-Regelungen, die Bekämpfung der Piraterie sowie die Medien- und Filmedukation. Drei Arbeitsgruppen, die die EFAD gebildet haben, sollen die EFAD dabei unterstützen, gemeinsame Positionen zu den aktuellen Themenschwerpunkten zu entwickeln und diese gegenüber der EU-Kommission zu kommunizieren.

In diesem Sinne trafen sich einige EFAD-Mitglieder bereits am Vortag mit dem für Digitale Wirtschaft und Gesellschaft zuständigen EU-Kommissar Günther Oettinger zu einem intensiven Austausch, um sich dem Politiker als offenen Dialogpartner zu filmpolitischen Themen vorzustellen.

EFAD sind ein Zusammenschluss der Direktoren von nationalen Filmförderungen aus 31 Ländern. Hierzu gehören die 28 Mitgliedstaten der EU sowie Island, Norwegen und die Schweiz. Präsident von EFAD ist Peter Dinges, Vorstand der FFA, Vizepräsident ist Guy Daleiden, Direktor des Film Fund (Luxemburg). Zur neuen Generalsekretärin wurde Iveta Dimova ernannt. Sitz des EFAD-Verbands ist Brüssel. Die Mitglieder von EFAD treffen sich drei Mal jährlich anlässlich der Filmfestspiele in Berlin, Cannes und San Sebastian.

Weitere Informationen zu EFAD:

Iveta Dimova, Generalsekretärin; iveta.dimova@efads.eu; www.efads.eu

Die Mitglieder der EFADs sind:

Österreichisches Filminstitut (Österreich)
Centre du Cinéma et de l`Audiovisuel, (Belgien)
Vlaams Audiovisueel Fonds (Belgien)
National Film Centre (Bulgarien)
Croatian Audiovisual Center (Kroatien)
Cultural Services of the Ministry of Education and Culture (Zypern)
Czech Cinematography Fund (Tschechien)
Danish Film Institute (Dänemark)
Estonian Film Institute (Estland)
Filmförderungsanstalt / FFA (Deutschland)
Greek Film Centre (Griechenland)
Finnish Film Foundation (Finnland)
Centre national du cinéma et de l’image animée (Frankreich)
National Film Fund (Ungarn)
Irish Film Board (Irland)
Directorate General for Film of the Italian Ministry of Heritage, Cultural Activities and Tourism (Italien)
National Film Centre (Lettland)
Lithuanian Film Centre (Litauen)
Film Fund Luxembourg (Luxembourg)
Maltese Film Commission (Malta)
Nederlands Film Fund (Niederlande)
Polish Film Institute (Polen)
Instituto do Cinema Audiovisual e Multimedia (Portugal)
Centrul National al Cinematografiei (Rumänien)
Instituto de la Cinematografia y de las Artes Audiovisuales (Spanien)
Slovak Film Institute – The National Cinematographic Centre (Slowakei)
Slovenian Film Center (Slowenien)
Swedish Film Institute (Schweden)
British Film Institute (UK)
Iceland Film Centre (Island)
Norwegian Film Institute (Norwegen)
Swiss Federal Office of Culture, Cinema Section (Schweiz)

Zurück zur Übersicht