FFA-Präsentation „Arthouse und Kino 2022/2023“ bei der 23. Filmkunstmesse Leipzig: „Das Publikum von Arthouse-Filmen ist einfach besonders!“

Pressemitteilung vom 20.09.2023

Traditionell präsentiert die Filmförderungsanstalt FFA bei der Filmkunstmesse Leipzig mit der Programmkinostudie die aktuellen Entwicklungen des Kino- und besonders des Programmkinomarktes. Erstmalig wurden darüber hinaus neue Erkenntnisse zu Reichweiten in der Bevölkerung ab 0 Jahren und der Programmkinos vorgestellt.

„Im Vergleich zum vorpandemischen Jahr 2019 gab es beim Gesamt-Kinobestand 2022 einen minimalen Rückgang von 0,2 Prozent auf 1.730 Kinos,“ erklärte Norina Lin-Hi, Leiterin der Marktforschung und Statistik der FFA, am Nachmittag beim Panel „Zahlen – Daten – Fakten“. „Bei den Programmkinos sehen wir mit 1,2 % einen größeren, jedoch immer noch geringen Rückgang auf 578 Kinos. In der Gesamtperspektive können wir jedenfalls sagen, dass das befürchtete Kinosterben ausgeblieben ist.“

Im Rahmen der Präsentation wurden auch die Besuchsintensität und die Reichweite, also der Anteil der Personen, die mindestens einmal im Jahr im Kino waren, näher dargestellt. Dieser hat sich 2022 im Vergleich zu 2019 um 25 Prozent reduziert, bei den reinen Programmkinos sogar um 44 Prozent. Dafür geht das Publikum von Arthouse-Filmen fast doppelt so oft ins Kino wie das Gesamt-Publikum: durchschnittlich 7,5 Mal. Der Anteil der „Heavy User“, die sieben Mal und mehr ins Kino gehen, ist mit 21 Prozent fast dreimal so hoch wie beim Gesamt-Publikum. „An dieser Stelle möchte ich Ihnen sehr zu Ihrem engagierten Publikum gratulieren – das Publikum von Arthouse-Filmen ist einfach besonders!“, so Norina Lin-Hi.

Auch die Programmkinos haben 2022 bei den verkauften Tickets noch nicht den Stand von 2019 erreicht. Der Verlust fällt mit 38 Prozent etwas höher aus als bei allen Kinos, wo er 34 Prozent betrug. Aber der Abstand zur vorpandemischen Zeit wird kontinuierlich geringer. Norina Lin-Hi: „Im ersten Halbjahr 2023, das wir mit dem ersten Halbjahr 2019 vergleichen, ist der Ticket-Verlust bei den Programmkinos auf 20 Prozent geschrumpft. Damit setzt sich eine erfreuliche Tendenz fort, die wir seit dem Ende der flächendeckenden Schließungen im Juli 2021 bei allen Kinos sehen – und natürlich auch bei den Programmkinos. Optimistisch können wir auch beim Kinonachwuchs sein. Trotz der zeitlichen Lücke während der Pandemie finden auch Kinder ab dem Grundschulalter ihren Weg ins Kino.“

Zum Download:

Arthouse und Kino 2022/2023 – Zahlen – Daten – Fakten. Präsentation von Norina Lin-Hi bei der 23. Filmkunstmesse Leipzig

Programmkinos und das Publikum von Arthouse-Filmen 2022 – Analyse zu Auslastung, Bestand, Besuch und Eintrittspreis sowie zu soziodemografischen, kino- und filmspezifischen Merkmalen

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