FFA-Präsident Bernd Neumann gratuliert zum Deutschen Filmpreis und appelliert an die Politik: „Es geht um den Erhalt unserer Produktions- und Kinostruktur!“

Pressemitteilung vom 24.04.2020

Zur Verleihung des Deutschen Filmpreises 2020 erklärt FFA-Präsident Staatsminister a.D.  Bernd Neumann:

„Herzliche Glückwünsche an die Teams von „Systemsprenger“, „Als Hitler das rosa Kaninchen stahl“ und „Born in Evin“, die heute die Goldenen Lolas für den besten Spielfilm, den besten Kinderfilm und den besten Dokumentarfilm gewonnen haben. Ich möchte ihnen und den anderen Gewinnerinnen und Gewinnern heute Abend sehr herzlich zu der Ehre gratulieren, aber auch zu den nicht ganz unbedeutenden Preisgeldern, die dazu beitragen, dass sie auch in dieser schwierigen Situation weitermachen können. Gratulieren möchte ich auch den Macherinnen und Machern von „Das perfekte Geheimnis“ – schön, dass die Akademie ausdrücklich auch jene Filme ehrt, die vom Publikum besonders geliebt werden.

Vielen Dank der Deutschen Filmakademie, die diese Veranstaltung auch unter den extremen Zwängen der Coronakrise so prima bewältigt hat. Dank auch an die ARD, die den Filmpreis – wenn auch zu recht später Stunde – erstmals live übertragen hat. Damit wurde dafür gesorgt, dass der deutsche Film in diesen wahrhaft schweren Zeiten seine Sichtbarkeit behält und seinen Weg zu den Menschen gefunden hat, die wohl auch in den kommenden Monaten nicht ins Kino können.

Der deutsche Kino-Film lebt, das haben wir heute wieder gesehen, aber er steht vor den größten Bedrohungen seit Bestehen der Bundesrepublik. Die Kinos sind für Monate geschlossen, die Produktion ist zum Erliegen gekommen, die Geschäftsgrundlage so gut wie aller Marktteilnehmer ist zusammengebrochen. Um diesen für unsere Kultur und auch für unsere Kreativwirtschaft so wichtigen Bereich am Leben zu erhalten, sind weitere Unterstützungsmaßnahmen von Bund und Ländern unverzichtbar. Die bisherigen sind unzureichend. Geeignet wären Maßnahmen, wie sie etwa die Spitzenorganisation der Filmwirtschaft mit ihrem 560-Millionen-Stabilisierungsfonds vorgeschlagen hat.

Deshalb appelliere ich an die Verantwortlichen in Bund und Ländern, hören Sie auf die Stimmen der Filmwirtschaft: Es geht um den Erhalt unserer Produktions- und Kinostruktur!“

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