FFA-Präsident Bernd Neumann zum Tod Andrzej Wajda: „Ein großer Verlust für das europäische Kino“

Pressemitteilung vom 10.10.2016

Zum Tod des polnischen Regisseurs Andrzej Wajda erklärt FFA-Präsident und Kulturstaatsminister a. D. Prof. Dr. Bernd Neumann: „Mit Andrzej Wajda verlieren wir einen der ganz großen Regisseure, der jahrzehntelang das europäische Kino entscheidend mitgeprägt hat! In meiner Zeit als Kulturstaatsminister hatte ich zusammen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel bei der Berlinale 2008 die Ehre, die Premiere seines großartigen Films „Katyn“ zu besuchen und Andrzej Wajda persönlich kennenzulernen. Dass sein Film außer Konkurrenz auf diesem Festival in Berlin Uraufführung feierte, war damals auch ein positives Zeichen für die seinerzeit gut funktionierenden deutsch-polnischen Beziehungen. Andrzej Wajda war Zeit seines Lebens ein Verfechter der Demokratie und hat sich niemals angepasst. Auch im hohen Alter hat er in jüngster Zeit immer wieder gemahnt, dass die Vereinnahmung der Kunst durch den Staat unweigerlich zu einer Verarmung der Kultur führen werde.“

Andrzej Wajdas Werk umfasst insgesamt mehr als 60 Filme. Schon seine frühen Filme gelten bis heute als Meisterwerke und Klassiker der polnischen Filmschule. In vielen seiner Filme setzte sich der Regisseur mit der Nachkriegszeit und der Machtübernahme durch die Kommunisten auseinander. Wajdas wurde mit allen wichtigen Filmpreisen ausgezeichnet, darunter auch mit dem Ehren-Oscar für sein Lebenswerk im Jahre 2000. Die Berlinale würdigte ihn im Jahre 2006 mit dem Goldenen Ehren-Bären.

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