Mehr, häufiger und weiter: Die Gründe für den Erfolg des Deutschen Films

Pressemitteilung vom 21.08.2014

Dem deutschen Film mit seinen sieben Besuchermillionären an der Spitze ist es zu verdanken, dass die Bilanz des Kinojahres 2013 unter dem Strich positiv ausfiel. Während der Gesamtmarkt im Vorjahresvergleich um 4 Prozent schrumpfte, haben deutsche Filme insgesamt 34 Millionen Besucher in die Kinos gelockt – über ein Drittel (36%) mehr als im Jahr davor. Marktanteil (27%) und Umsatz deutscher Filme (246 Mio. Euro / 41%) kletterten auf den zweithöchsten Wert nach dem Ausnahmejahr 2009. Zurückzuführen ist das Ergebnis gleich auf drei markante Veränderungen im Besucherverhalten: eine höhere Reichweite (24% aller Kinogänger haben 2013 mindestens einen deutschen Film im Kino gesehen im Vergleich zu 19% im Jahr davor), ein Anstieg in der absoluten Zahl der Kinogänger (16,5 Mio. zu 13,1 Mio. in 2012) und eine höhere Besuchsintensität (2,1 Besuche pro Kopf zu 1,9). Diese Zahlen weist die aktualisierte FFA-Studie „Kinobesucher deutscher Filme 2013" aus, die die Filmförderungsanstalt jetzt veröffentlicht hat.

Der Besucherzuwachs verteilte sich zwar auf alle Altersgruppen, fiel jedoch bei den 10 bis 19 Jährigen besonders stark aus: Mehr als jeder zweite Kinobesucher dieser Altersgruppe (55%) sah sich 2013 einen deutschen Film an. Sie machten somit 23 Prozent aller Besucher deutscher Filme aus – sicherlich auch ein Verdienst von FACK JU GÖHTE als dem erfolgreichsten Film des Jahres. Dennoch bleiben die Best Ager nach wie vor die wichtigste Zielgruppe: Ein Drittel (32%) der Kinotickets lösten Besucher im Alter von 50 Jahren und älter. Diese Altersgruppe geht auch überdurchschnittlich häufig in deutsche Produktionen: Auf die über 60 Jährigen entfielen 2,4 Besuche, die 50 bis 59 Jährigen 2,2 Besuche pro Kopf.

Weitere Details aus der Studie:

  • Häufigster Grund für den Besuch eines deutschen Films im Kino war 2013 „mit Anderen etwas unternehmen“ (17,8%), gefolgt von „Thema, Story des Films interessiert mich“ (17,7%) und „Schauspieler“ (16,8%) – Thema/Story, Schauspieler und Buchvorlagen spielen für den deutschen Film eine überdurchschnittlich wichtige Rolle.
  • Die Altersstruktur hat auch einen Einfluss auf die „Sources of Awareness“ deutscher Produktionen: „Filmvorschau, Trailer im Kino“ (17,4%) und „Empfehlung von Freunden, Bekannten“ (13,8%) waren im Jahr 2013 die wichtigsten Aufmerksamkeitsquellen für einen deutschen Film, gefolgt von „Bericht, Artikel in Zeitung, Zeitschrift“ (10,8%) und „Werbung im Fernsehen“ (8,6%) – das Internet spielte für den Besucher deutscher Filme hingegen eine geringfügigere Rolle.
  • Auch „Empfehlung von Freunden, Bekannten“ und der „Film als aktuelles Gesprächsthema“ haben einen überdurchschnittlich hohen Stellenwert für den deutschen Film.
  • Die Startwoche wird wichtiger für den deutschen Film: Lockten deutschen Filme 2008 noch 21 Prozent ihrer Besucher in der ersten Woche ins Kino, so lag der Anteil im letzten Jahr bei 30 Prozent. Dennoch verbleiben deutsche Produktionen als Repertoirefilme länger im Kino als internationale Produktionen und erreichen auch weiterhin 29 Prozent ihrer Besucher erst nach der 4. Woche.
  • Im Durchschnitt kostete eine Karte für einen deutschen Film 7,16 Euro (Gesamtmarkt: 7,89 Euro).

Die Studie „Kinobesucher deutscher Filme 2013“ basiert auf Daten des Individualpanels der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). Das Panel befragt regelmäßig 25.000 Teilnehmer zu ihrem Kinobesuch und ist repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 10 Jahre.

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