Neues Autorinnenkino: Deutsch-Französische Förderkommission vergibt 660.000 Euro Produktions- und Entwicklungsförderung

Pressemitteilung vom 03.04.2023

Die Deutsch-Französische Förderkommission hat in ihrer ersten Sitzung des Jahres für die Produktion zweier Filme 630.000 Euro und für die Entwicklung einer weiteren Koproduktion 30.000 Euro vergeben. Alle drei geförderten Projekte zwei Dramen und ein Dokumentarfilm werden von Regisseurinnen realisiert, die auch die Drehbücher zu den jeweiligen Filmen geschrieben haben.

„Silent Friend / Stille Freundin“, das neue Spielfilmprojekt der ungarischen Regisseurin Ildikó Enyedi, die 2017 mit „Körper und Seele“ den Goldenen Bären der Berlinale gewann, ist eine majoritär aus Deutschland finanzierte Koproduktion um einen alten Baum im Botanischen Garten von Marburg, die sich mit der gegenseitigen Wahrnehmung von Mensch und Natur befasst. Die britische Regisseurin Rubika Shah („White Riot“) blickt in ihrem Dokumentarfilmprojekt „Mad Dog of Europe“ ins Hollywood der frühen 1930er Jahre: Der Autor und Produzent Herman J. Mankiewicz – der mit seinem gemeinsam mit Orson Welles verfassten Buch zu „Citizen Kane“ später Filmgeschichte schreiben sollte – hat ein prophetisches Drehbuch über einen Maler und Parteigründer namens „Adolf Mitler“ geschrieben und findet kein Studio, das den Film produzieren will. Mit „Molécules“ nahm die belgische Regisseurin Vero Cratzborn 2022 bereits an der von der FFA unterstützten Koproduktionsinitiative Alliance 4 Development im Rahmen des Locarno Film Festivals teil. In dem Drama entwickelt sich die Pflege ihrer kranken Zwillingsschwester für eine junge Frau zu einem Kampf um Liebe und Tod.

 

Die Förderung im Detail:

Projektfilmförderung

SIILENT FRIEND / STILLE FREUNDIN
Regie: Ildikó Enyedi
Drehbuch: Ildikó Enyedi
Produzent D: Pandora Film GmbH & Co. Filmproduktions- und Vertriebs KG (56%)
Förderung D: 250.000 Euro
Produzent F: Galatée Films (22%)
Förderung F: 200.000 Euro
Weiteres Koproduktionsland: Ungarn
Einatmen – ausatmen. Etwa sechzehn Mal pro Minute für Menschen. Einmal am Tag für Bäume. Dies ist eine Geschichte, in der sich diese beiden Rhythmen treffen. Eine kurze und unvollkommene Begegnung. Dennoch eine Begegnung. 

MAD DOG OF EUROPE
Regie: Rubika Shah
Drehbuch: Rubika Shah, Ed Gibbs
Produzent D: Heimatfilm GmbH + Co KG (48%)
Förderung D: 90.000 Euro
Produzent F: Le Bureau Films (52%)
Förderung F: 90.000 Euro
Ein Dokumentarfilm über den berüchtigtsten Anti-Nazi-Film, der nie gedreht wurde. Herman J. Mankiewicz prophezeit in seinem Drehbuch „The Mad Dog of Europe“ 1932 den Aufstieg Hitlers. Die Gründe, die den Film immer wieder verhinderten, offenbaren eine Geschichte über Politik und Hollywood, wie man sie sich nicht hätte ausdenken können.

 

Projektentwicklungsförderung

MOLÉCULES
Regie: Vero Cratzborn
Drehbuch: Aurélien Peilloux, Vero Cratzborn
Produzent D: Schuldenberg Films GbR (28%)
Produzent F: Tomsa Films (72%)
Förderung F: 30.000 Euro
Diane kümmert sich aufopferungsvoll um ihre Zwillingsschwester Apolline, die an einer Autoimmunkrankheit leidet. Bereit, alles für die Heilung ihrer Schwester zu tun, beschließt die junge Frau, an der klinischen Studie zur Zulassung eines experimentellen Moleküls teilzunehmen. Die abgeschlossene Welt des Forschungslabors beschert Diane ein unbekanntes Gefühl von Freiheit, doch Apolline beginnt, sich brutal gegen die Trennung zu wehren.

 

Der nächste Einreichtermin für die Deutsch-Französische Koproduktionsförderung ist am 27. April 2023. Die nächste Fördersitzung findet am 3. Juli 2023 statt.

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