Viele Förderungen, große Bandbreite: FFA-Kommissionen vergaben im Förderjahr 2015 mehr als 44 Millionen Euro

Pressemitteilung vom 16.12.2015

Mit einer Bilanz von 44,4 Millionen Euro im Rahmen der selektiven Förderung blickt die FFA auf ein erfolgreiches Förderjahr zurück. Ob für die Entwicklung, Herstellung oder die Auswertung von Filmen, ob für den Aus- oder den Neubau von Kino – die Förderungen der FFA-Kommissionen fielen auch im Jahr 2015 in jeder Hinsicht umfangreich und vielfältig aus: Die Vergabekommission förderte in diesem Jahr 44 deutsche und internationale Projekte. Die Drehbuchkommission bewilligte eine Förderung für ebenfalls 44 starke Kinostoffe, während für das Marketing und die Bewerbung von 84 Kinofilmen insgesamt mehr als 13 Millionen Euro vergeben wurden. Im Rahmen der Kinoförderung verschickte die FFA über 500 Förderbescheide und die Videokommission unterstützte die Vermarktung von 84 Filmen auf DVD, Blu-Ray oder Video-on-Demand.

Mit großen Namen und neuen Talenten im Regiefach, einer hohen Genrevielfalt sowie weiterhin starkem Interesse internationaler Produzenten an deutschen Filmen förderte die Vergabekommission 25 Spielfilme, 8 Dokumentarfilme und 11 Kinderfilme mit rund 14,4 Millionen Euro. Insgesamt lagen der Kommission in den vier Sitzungen 124 Anträge auf Förderung vor. Unter den geförderten Produktionen waren u. a. mit SMS FÜR DICH das Regiedebüt von Karoline Herfurth, außerdem das neue Projekt von Andreas Dresen TIMM THALER, GRÜSSE AUS FUKUSHIMA von Doris Dörrie, Fatih Akins Bestsellerverfilmung TSCHICK sowie das erste Kinoprojekt von Studenten-OSCAR-Preisträger Ilker Çatak ES WAR EINMAL INDIANERLAND. Jede dritte Förderung war eine internationale Koproduktion, wie beispielsweise FRANTZ von Frankreichs Star-Regisseur Francois Ozon.

„2015 war nach dem Urteil von Karlsruhe das erste ´normale´ Förderjahr für die FFA, und wir setzen sehr große Hoffnungen darauf, dass  die Vergabekommission dieses Jahr ähnlich treffsicher entschieden hat wie im Vorjahr“, betont FFA-Vorstand Peter Dinges als Vorsitzender der Kommission. „Acht von neun Projekten, die in den letzten zwölf Monaten in den deutschen Kinos jeweils mehr als eine Million Besucher begeistert haben, sind mit Unterstützung der FFA-Vergabekommission entstanden – das sollte uns Anspruch und Ansporn zugleich sein“, sagt Dinges.

Weitere Kennzahlen aus der Vergabekommission: Die Herstellungskosten der im Jahr 2015 geförderten Filme lagen im Durchschnitt bei 4,2 Millionen Euro, bei den Rückflüssen von Fördermitteln aus der Produktionsförderung wurden bis Ende November 2015 rund 2,3 Mio. Euro getilgt sowie 27 Prozent von insgesamt 44 geförderten Kinoprojekten werden von Regisseurinnen realisiert. „Angesichts der aktuellen Genderdiskussion ist es positiv zu bewerten, dass Anträge mit weiblicher Beteiligung – sowohl bei Regie als auch bei Produktion und Drehbuch – häufiger bewilligt wurden als Projekte mit ausschließlich männlicher Beteiligung“, bilanziert Christine Berg, stellvertretender FFA-Vorstand und verantwortlich für den Förderbereich, weiter. „Man sieht, die Kommission hat in diesem Jahr verstärkt auf Projekte mit Regisseurinnen geachtet“.

Die Deutsch-Französische Förderkommission förderte 13 von insgesamt 24 Anträgen, darunter die neuen Projekte von Wim Wenders (DIE SCHÖNEN TAGE VON ARANJUEZ), Volker Schlöndorff (RÜCKKEHR NACH MONTAUK) und Christoph Hochhäusler (JE T’AI VU SOURIRE). Zudem wurden erstmalig im Rahmen der neuen Projektentwicklungsförderung vier Projekte von Nachwuchsproduzenten unterstützt. Insgesamt vergab die Kommission 3,2 Millionen Euro, davon 1,6 Millionen Euro durch die FFA.

Stark nachgefragt war erneut die Drehbuchförderung: Von insgesamt 133 eingereichten Drehbüchern förderte die Drehbuchkommission 32 vielversprechende Projekte sowie 12 Treatments. Insgesamt vergab die Kommission 980.000 Euro.

Die Verleih- / Marketingkommission entschied 46 von 75 Anträgen auf Verleihförderung positiv. Damit unterstützte die FFA die steigenden Kosten, die die Verleiher für Filmkopien, Werbung und Marketing aufbringen müssen, mit insgesamt 5,6 Millionen Euro. 2015 investierte ein Drittel der Verleiher mehr als eine Million Euro in die von der FFA geförderten Projekte. Damit deutsche Filme im Ausland besser wahrgenommen werden, gewährte die Kommission Vertriebsförderung von insgesamt 137.640 Euro. Für Werbezeiten, in denen Kinofilme im Fernsehen und im Radio beworben werden können, sog. Medialeistungen, wurden 7,4 Millionen Euro bewilligt. Insgesamt vergab die Kommission 13,1 Millionen Euro.

Kinobetreiber stellten im Laufe des Jahres 419 Anträge für Maßnahmen zur Modernisierung, Erweiterung und Neuerrichtung ihrer Spielstätten – 382 dieser Vorhaben wurden von der Kinokommission bewilligt und mit insgesamt 10,9 Millionen Euro gefördert. Initiativen zur Schaffung von Barrierefreiheit in den Kinos sowie das digitale Equipment für Audiodeskription und oder Untertitel wurden mit 77.787 Euro unterstützt. Durchweg positiv, mit einer Förderquote von 100 Prozent, wurde 126 Mal das Engagement der Kinobetreiber für den Einsatz von Kurzfilmen als Vorfilm mit 183.900 Euro bewertet. Insgesamt vergab die Kommission 11,1 Millionen Euro.

Die Videokommission förderte die Vermarktung und Bewerbung von deutschen Kinofilmen auf DVD / Blu-Ray sowie über Video-on-Demand mit insgesamt 3,1 Millionen Euro. 85 von 108 Antragstellern erhielten einen positiven Förderbescheid. Insgesamt vergab die Kommission 3,3 Millionen Euro.

Weitere Kennzahlen zu den FFA-Förderungen sowie alle Förderentscheidungen im Detail sind auf der FFA-Webseite abrufbar.

Das FFA-Förderjahr 2016 startet am 12./13. Januar mit der ersten Sitzung der Vergabekommission.

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