Fantasie und Freundschaft: 3 Millionen Euro kulturelle Filmförderung für den Kinderfilm

Pressemitteilung vom 23.10.2025

Die Förderjury für Kinderfilme hat in ihrer zweiten Sitzung 2.840.000 Euro Produktionsförderung für fünf Langfilme und 80.000 Euro Produktionsförderung für zwei Kurzfilme vergeben. Zwei Drehbücher und ein Treatment werden mit 105.000 Euro gefördert. Insgesamt wurden somit für zehn Kinderfilmprojekte im Entwicklungs- oder Produktionsstadium – darunter sieben animierte – 3.025.000 Euro Förderung bewilligt.

Alle fünf mit jurybasierter kultureller Produktionsförderung entstehenden Kinderlangfilme bieten ein Wiedersehen mit aus Büchern bekannten Charakteren, die Kinderromane „Emmi und Einschwein – Einhorn kann jeder“ und „Keiner hält Don Carlo auf“ wurden von den jeweiligen Original-Autor*innen als Drehbuch adaptiert. „Emmi und Einschwein“ unter der Regie von Stephan Wagner und David Nasser wird dabei genauso wie Ali Samadi Ahadis Neuadaption des Kinderbuchklassikers „Das Sams und die unglaubliche Verwandlung des überaus schüchternen Bruno Taschenbiers“ und Toby Genkels und Marie Jo Tucholskis „Mimi & Harold – Out Of Frame“ als Animationsfilm realisiert. Das als Talentfilm geförderte Roadmovie „Keiner hält Don Carlo auf“ von Aaron Arens und Mike Marzuks „Ein Mädchen namens Willow – Waldgeflüster“, der zweite Teil der erfolgreichen Reihe um eine junge Hexe, sind Spielfilme.

Produktionsförderung erhalten darüber hinaus die animierten Kurzfilme „Ozean“ von Meike Fehre und „Der schaurige Schusch“ von Antje Heyn, der als Talentfilm gefördert wurde. Die drehbuch- bzw. treatmentgeförderten Projekte setzen sich aus einem Spiel- und zwei Animationsfilmprojekten zusammen.

Die Förderung im Detail:

Produktionsförderung Langfilm

MIMI & HAROLD – OUT OF FRAME
Produktion: Ulysses Filmproduktion
Regie: Toby Genkel, Marie Jo Tucholski
Drehbuch: Giles New, Keiron Self nach dem Kinderroman „Als der Dackel aus dem Gemälde verschwand“ von Manuela von Perfall
Förderung: 780.000 Euro
Als die aufgeweckte Hündin Mimi von ihrer Besitzerin getrennt wird, setzt sie alles daran, zu ihrem Frauchen zurückzukehren. Doch das ist nicht so einfach, denn Mimi ist gemalt. Aus ihrem Gemälde in die reale Welt gesprungen, rekrutiert sie kurzerhand den überängstlichen Harold, Kunstliebhaber und Museumshund. Zurück in der lebendigen Welt der Gemälde müssen die beiden auf ihrer Reise mutig und klug sein – denn überall um sie herum verschwinden auf mysteriöse Weise die Kunstwerke ins weiße Nichts. Der Animationsfilm entsteht auch mit FFA-Referenzmitteln.

KEINER HÄLT DON CARLO AUF
Produktion: Zeitgeist Filmproduktion
Regie: Aaron Arens
Drehbuch: Oliver Scherz nach seinem gleichnamigen Kinderroman
Förderung: 750.000 Euro
Der 12-jährige Carlo fährt allein durch halb Europa, weil er seinen Vater, der frisch von der Mutter getrennt ist, zurück nach Hause holen will.

EMMI UND EINSCHWEIN – EINHORN KANN JEDER!
Produktion: Carte blanche Media
Regie: Stephan Wagner, David Nasser
Drehbuch: Anna Böhm nach ihrem gleichnamigen Kinderroman
Förderung: 600.000 Euro
An ihrem Fabeltag wünscht sich Emmi ein Einhorn, doch sie bekommt ein Einschwein. Emmi ist entsetzt. In ihrer Angst vor Bloßstellung verkleidet sie Einschwein als Baby-Einhorn. Doch dann schließt Emmi ihr Schwein immer mehr ins Herz, denn es ist fröhlich, witzig, unkonventionell und loyal. Das Animationsfilmprojekt erhielt bereits FFA-Drehbuchförderung.

DAS SAMS UND DIE UNGLAUBLICHE VERWANDLUNG DES ÜBERAUS SCHÜCHTERNEN BRUNO TASCHENBIERS
Produktion: Tradewind Pictures
Regie: Ali Samadi Ahadi
Drehbuch: Thomas Springer nach den Kinderromanen von Paul Maar
Förderung: 480.000 Euro
Bruno Taschenbier lebt unscheinbar unter dem Radar und wird sowohl von seiner Vermieterin als auch seinem cholerischen Chef malträtiert. Doch eines SAMStages springt ihm das freche, laute, liebenswerte Sams in die Arme, das mit seinen Wunschpunkten jeden Wunsch umgehend in Erfüllung gehen lässt. Bald erkennt Bruno, dass wahre Erfüllung nicht durch materielle Wünsche erreicht werden kann, sondern durch Freude am Leben, zwischenmenschliche Beziehungen und Selbstakzeptanz. Der Animationsfilm erhielt bereits FFA-Treatmentförderung und entsteht auch mit FFA-Projektfilmförderung.

EIN MÄDCHEN NAMENS WILLOW – WALDGEFLÜSTER
Produktion: Alias Entertainment
Regie: Mike Marzuk
Drehbuch: Gesa Scheibner nach den Kinderromanen von Sabine Bohlmann
Förderung: 230.000 Euro
Willow, Valentina, Gretchen und Lotti – vier Hexen, ein Zauberwald und ein Sommer voller Magie! Die vier Freundinnen begegnen endlich ihren magischen Krafttieren. Doch als Valentinas Mutter samt Familie nach Australien auswandern will, droht alles zu zerbrechen. Als dann noch Jungs auftauchen und ein Wettstreit um den Wald beginnt, steht nicht nur ihre Magie auf dem Spiel, sondern auch ihre Freundschaft. Können sie alles retten, bevor Valentina abreist? Die Romanverfilmung entsteht auch mit FFA-Projektfilmförderung.

Produktionsförderung Kurzfilm

OZEAN
Drehbuch, Regie und Produktion: Meike Fehre
Förderung: 40.000 Euro
Die Nahrungskette im Ozean als fantasievolle Verfolgungsjagd ohne Worte mit Musik. Ein winziger Plankter spielt die Hauptrolle.

DER SCHAURIGE SCHUSCH
Regie und Produktion: Antje Heyn
Drehbuch: Alexander Isert nach dem Kinderbuch von Charlotte Habersack und Sabine Büchner
Förderung: 40.000 Euro
Die Tiere auf dem Dogglspitz sind entsetzt: Der geheimnisvolle Schusch zieht in ihre Nachbarschaft. Noch bevor sie wissen, wie sie das verhindern könnten, stehen seine Umzugskisten schon vor der Tür – und jedem flattert eine Einladung zu seiner Einweihungsparty ins Haus. Natürlich will niemand hingehen. Nur einer kann nicht widerstehen... Der Animationsfilm entsteht auch mit FFA-Referenzmitteln.

Drehbuchförderung

WENN DER RAUCH SICH LEGT
Autor: Bernd Sahling
Förderung: 40.000 Euro
Eigentlich ist Ben nur wegen Clara in die Jugendfeuerwehr eingetreten. Inzwischen macht ihm die Ausbildung Spaß, und auch mit Clara bahnt sich etwas an. Aber wie nah kann Ben jemandem kommen, ohne sein Geheimnis preisgeben zu müssen?

DER LETZTE WALSÄNGER – HERZ DER OZEANE
Autor*innen: Reza Memari, Jytte-Merle Böhrnsen
Förderung: 50.000 Euro
Ein überforderter Buckelwal-Teenager, der als letzter Walsänger die Meere mit magischem Gesang beschützt, erweckt versehentlich eine uralte Algenbedrohung, die in drei Tagen alle Ozeane vernichten will. Das Projekt erhielt bereits FFA-Treatmentförderung und entsteht mit FFA-Referenzmitteln. Der erste Teil des Animationsabenteuers „Der letzte Walsänger“ wurde im Rahmen der Initiative „Der besondere Kinderfilm“ gefördert und erhielt Mittel aus der FFA-Drehbuchfortentwicklungsförderung. Der zweite Teil kommt 2026 in die Kinos.

Treatmentförderung

MORA & SORA
Autorinnen: Heidi Wittlinger, Kristina Dröge
Förderung: 15.000 Euro
Was passiert, wenn du eigentlich nur ein Haustier haben willst, aber plötzlich die Welt retten musst…? Die abenteuerliche Reise der jungen Hexenzwillinge Mora und Sora, die sich nach einer selbstverschuldeten desaströsen Kettenreaktion in einen Wettlauf gegen die Zeit begeben, um ihre bislang so heile Welt vor einem schlimmen Schicksal zu bewahren.

Genderübersicht* – Produktionsförderung Langfilm:
11 Anträge, davon
4 Projekte von/mit Beteiligung einer Autorin
3 Projekte von/mit Beteiligung einer Regisseurin
2 Projekte von/mit Beteiligung einer Produzentin

5 geförderte Projekte, davon
2 Projekte von/mit Beteiligung einer Autorin
1 Projekte von/mit Beteiligung einer Regisseurin
1 Projekte von/mit Beteiligung einer Produzentin

*Angaben zu Anträgen und Bewilligungen enthalten Widersprüche

An der Sitzung nahmen Markus Dietrich, Fabian Driehorst, Olivia Kpalété, Wenka von Mikulicz und Gabriele M. Walther teil.

Die nächste Fördersitzung der Jury für Kinderfilm findet – vorbehaltlich der Verabschiedung des Bundeshaushalts für 2026 – am 19. März 2026 statt, Einreichfrist ist der 15. Januar. Zur Übersicht der kommenden Einreich- und Sitzungstermine

Alle Förderentscheidungen des laufenden Jahres finden Sie hier.

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