Deutscher Film seit 2000: Spitzenplätze für Komödien
Pressemitteilung vom 19.06.2025
Komödien füllen Kinosäle: Neun von zehn der erfolgreichsten deutschen Produktionen der letzten 25 Jahre sind Komödien, Spitzenreiter ist „Der Schuh des Manitu“ mit 11,7 Millionen verkauften Tickets seit seinem Kinostart im Juli 2001. Der durchschnittliche deutsche Marktanteil zwischen 2000 und 2024 beträgt 22 Prozent. Dies geht aus der Sonderpublikation „Deutsche Filme im Zeitverlauf“ hervor, mit der die FFA einen breiten Überblick über Besuch und Wahrnehmung deutscher Kinofilme im In- und Ausland liefert.
Ergänzend zur jährlich erscheinenden Kinobesucher*innen-Studie der FFA und zur Publikation „Das Kinojahr“ bietet die aktuelle Sonderpublikation eine Übersicht über Erfolg und Entwicklung deutscher Filme seit 2000, eine Aufschlüsselung der Kinobesucher*innen der vergangenen Jahre nach verschiedenen Kriterien, eine Untersuchung zum Image des deutschen Films bei deutschen Konsument*innen sowie Zahlen zum Abschneiden deutscher Filme auf dem internationalen Markt.
Demnach sorgten die zehn erfolgreichsten deutschen Kinofilme der letzten 25 Jahre hierzulande für zusammen 74,7 Millionen verkaufte Tickets. Die Top 10 setzen sich zusammen aus zwei Filmen von Michael „Bully“ Herbig, „Der Schuh des Manitu“ und „(T)Raumschiff Surprise – Periode 1“, Bora Dagtekins „Fack ju Göhte“-Trilogie auf den Plätzen 3, 4 und 9, den Til-Schweiger-Filmen „Honig im Kopf“ und „Keinohrhasen“ auf 5 und 8, Sven Unterwaldts „7 Zwerge – Männer allein im Wald“ auf der 6, gefolgt von Wolfang Beckers „Good bye, Lenin!“; beschlossen wird die Liste vom einzigen Drama darauf, Tom Tykwers „Das Parfum – Die Geschichte eines Mörders“. Bei der Aufschlüsselung der jeweiligen Top 5 eines Kinojahres schneiden die Jahre 2004 und 2015 mit jeweils über 20 Millionen auf die fünf erfolgreichsten deutschen Filme entfallenden Tickets sowie zwei Neustarts, die es in die Gesamt-Top-10 seit 2000 schafften, am besten ab. Der deutsche Marktanteil schwankt zwischen 12 Prozent im Jahr 2002 und 27 Prozent in den Jahren 2008, 2009 und 2022; im Coronajahr 2020 erreichte er mit 35 Prozent seinen bisherigen Höchststand in diesem Jahrhundert.
Im Zeitverlauf wird deutlich, dass internationale Koproduktionen an Gewicht gewinnen: Schafften es bis 2009 ausschließlich deutsche Produktionen und majoritäre Koproduktionen in die Top 5 der deutschen Filme im jeweiligen Jahr, sind dort seit 2010 auch einige minoritär deutsche Koproduktionen vertreten. Der Blick auf die Genderverteilung der regieführenden Personen bei den Top 5 der jeweiligen Jahre seit 2000 zeigt, dass an 16 der insgesamt 121 erfolgreichsten deutschen Filme – vier Titel tauchen in den Top 5 von jeweils zwei Kalenderjahren auf – Regisseurinnen beteiligt sind, dreimal mehr als an internationalen Titeln.
Die Besuchsreichweite, also der Anteil der Bevölkerung, der im jeweiligen Jahr mindestens eine deutsche (Ko-)Produktion im Kino gesehen hat, ist in den letzten Jahren zurückgegangen: 2024 liegt sie bei 14 Prozent, während die fünf vorpandemischen Jahre 2015–2019 noch Werte zwischen 18 und 30 Prozent verzeichneten. Die Menschen, die ins Kino gehen, tun dies seit 2023 jedoch ähnlich häufig wie vor 2020, nämlich rund zwei Mal im Jahr.
Die Wahrnehmung des Images des deutschen Films zeigt 2025 im Vergleich zu 2009 in vielen Aspekten eine etwas niedrigere Bewertung. Diese fällt positiver aus, wenn der oder die Befragte im Vorjahr tatsächlich einen deutschen Film im Kino gesehen hat – eine Wahrnehmung, die sich auch in der überdurchschnittlichen Beliebtheit deutscher Filme bei Kinogänger*innen im Vergleich zur Gesamtbevölkerung zeigt.
Betrachtet man die Tickets, die seit 2019 außerhalb Deutschlands für majoritär deutsche Produktionen verkauft wurden, sind Österreich und Frankreich die erfolgreichsten Märkte für deutsche Filme.
Zum Download: Deutsche Filme im Zeitverlauf
Die seit 2000 jährlich veröffentlichte Studie „Kinobesucher*innen“ stellt die allgemeine Entwicklung des Kinomarktes (u. a. Umsatz, Absatz, Ticketpreis) im Berichtsjahr dar und untersucht das Kinopublikum detailliert nach soziodemografischen, konsumrelevanten und filmspezifischen Kriterien. Sie steht in den Marktdaten der FFA-Website ebenso zum Download zur Verfügung wie die FFA-Präsentation zum Kongress „KINO 2025“ mit Betrachtungen der erfolgreichsten Filme seit 2000.